19.01.2023

Semantic Versioning, oft auch SemVer genannt, ist ein Konzept zur Versionsverwaltung von Software, das darauf abzielt, die Bedeutung von Änderungen an der Software zu kommunizieren.

Es legt fest, wie Versionen nummeriert werden sollen, um die Art der Änderungen an der Software zu kennzeichnen.

Jede Version besteht aus drei Teilen: einer Major-Version, einer Minor-Version und einer Patch-Version. Beispielsweise könnte eine Version als "2.1.5" nummeriert sein, wobei die Major-Version 2, die Minor-Version 1 und die Patch-Version 5 sind.

Wenn die Major-Version erhöht wird, bedeutet dies, dass es sich um eine grundlegende Änderung handelt, die möglicherweise die Kompatibilität mit älteren Versionen beeinträchtigt.

Beispielsweise könnte eine Änderung in der Architektur oder eine Änderung in den öffentlichen Schnittstellen der Anwendung die Kompatibilität beeinträchtigen. Ein Beispiel für eine Erhöhung der Major-Version könnte von Version 2.1.5 auf 3.0.0 gehen.

Eine Erhöhung der Minor-Version signalisiert hingegen, dass neue Funktionen hinzugefügt wurden, die jedoch die Kompatibilität mit älteren Versionen nicht beeinträchtigen.

Beispielsweise könnte eine neue Funktion hinzugefügt werden, ohne dass bestehende Funktionen verändert werden. Ein Beispiel für eine Erhöhung der Minor-Version könnte von Version 2.1.5 auf 2.2.0 gehen.

Eine Erhöhung der Patch-Version signalisiert schließlich, dass lediglich Fehlerbehebungen vorgenommen wurden.

Beispielsweise könnten Bugs oder Sicherheitslücken behoben werden, ohne dass die Funktionsweise der Anwendung verändert wird.

Ein Beispiel für eine Erhöhung der Patch-Version könnte von Version 2.1.5 auf 2.1.6 gehen.

Entwickler nutzen Semantic Versioning, um ihre Benutzer über Änderungen an der Software auf dem Laufenden zu halten und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Umgebungen entsprechend anzupassen.

Anwender haben den Vorteil, dass sie schnell erkennen können, ob eine Aktualisierung ihrer Software grundlegende Änderungen beinhaltet oder nicht, und ob sie diese Änderungen in ihrer Umgebung nutzen können.

Sie können außerdem schneller die Kompatibilität von Drittanbieter-Plugins und -Bibliotheken mit ihrer Software überprüfen.

Ein Beispiel:

Ein Entwickler hat eine Anwendung mit der Version 1.0.0 veröffentlicht.

Nach einiger Zeit stellt er fest, dass einige Bugs in der Anwendung vorhanden sind und beschließt, diese zu beheben. Er erhöht die Patch-Version auf 1.0.1 und veröffentlicht die aktualisierte Version.

Anwender, die die Anwendung bereits verwenden, können sicher sein, dass die aktualisierte Version nur kleine Fehlerbehebungen enthält und ihre Arbeitsabläufe nicht beeinträchtigt werden.

Semantic Versioning ist nur ein Konzept und kein Standard.

Aber es ist eine weit verbreitete Praxis in der Softwareentwicklung und wird von vielen Unternehmen und Projekten verwendet.

Es gibt auch ähnliche Konzepte wie Semantic Versioning, die jedoch leicht von ihm abweichen können. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welches Konzept von einem bestimmten Projekt oder Unternehmen verwendet wird, um sicherzustellen, dass man die Bedeutung von Änderungen an der Software richtig versteht.

Für viele Entwicklungsumgebungen gibt es auch Werkzeuge und Integrationsmöglichkeiten, die die Implementierung von Semantic Versioning erleichtern. Es gibt etwa Plugins für die Verwendung mit Git oder Automatisierungsregeln für die Verwendung in CI/CD-Pipelines.

In Zusammenfassung, Semantic Versioning (SemVer) ist ein Konzept zur Versionsverwaltung von Software, das Entwicklern hilft, Änderungen an ihrer Software klar und präzise zu kommunizieren und Anwendern einen besseren Überblick über die Kompatibilität von Software-Updates gibt. Es ist eine weit verbreitete Praxis in der Softwareentwicklung und kann durch Werkzeuge und Integrationsmöglichkeiten erleichtert werden.

Weitere Informationen zu Semantic Versioning gibt es auf semver.org.